über die Grenze

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Moskau (Reuters) – Ein kurzer Thriller über ein obskures politisches System mit korrupten Politikern und Polizisten sowie käuflichen Medien sorgt dieser Tage im Kreml für Aufregung.

Denn kein Geringerer als der einflussreiche Präsidenten-Berater Wladislaw Surkow soll den im Juli erschienenen Kurzroman „Nahe Null“ unter einem Pseudonym verfasst haben. Ein Informant im Magazin „Russischer Pionier“, die das Werk veröffentlichte, bestätigte, bestätigte die Autorenschaft Surkows. „Er hat es definitiv nicht geschrieben“, kam prompt das Dementi aus dem Präsidialamt, wo der in der Öffentlichkeit nur selten auftretende Vize-Stabschef seit zehn Jahren im Zentrum der Macht sitzt. Quelle

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Mit dem Namen von Wladislaw Surkow verbinden sich viele negative Tendenzen in der Entwicklung der Demokratie in Russland in den vergangenen Jahren: die Abschaffung der Pressefreiheit, die Liquidierung von Konkurrenz im politischen System und, letztendlich, der zielgerichtete Aufbau von Hindernissen für die Entwicklung der Zivilgesellschaft. (Heinrich Böll Stiftung)

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– Hallo Naum, Hast Du Ammoniumnitrat? Hast Du Zünder? – Die Tür öffnete sich und eine junge schlanke dunkeläugige und dunkelhäutige Frau in schwarz-grünem Pullover und schwarz-grünen Jeans mit einem eleganten, durch goldene arabische Schnörkel verzierten Gürtel der Schachiden, betrat das Zimmer. Den Rest des Beitrags lesen »

Das Gespräch mir Kadyrow gibt die Möglichkeit, seine Sicht auf die Lage in Tschetschenien, dem Kaukasus und in Russland zu erfahren. Das Gespräch kam durch das Treffen von Kadyrow mit dem russischen Schriftsteller Alexander Prochanow zustande und wurde im Radiosender Rusnovosti ausgestrahlt. Das Gespräch ist in dieser Übersetzung gekürzt. September, 2009.

Prochanov: Ramzan, wie erklären Sie die jetzige Verschärfung der Lage im Kaukasus? Nach einer langen Ruhezeit kocht und raucht wieder alles. Ein neuer Krieg beinahe. Was ist der Grund für diese Verschärfung?

Russia Ruling Chechnya

Kadyrow: Es gibt keine Verschärfung der Lage in Inguschetien und in Dagestan. Die Arbeit der Sicherheitskräfte davor war ungenügend. Banditen wurden in Ruhe gelassen. Sie sind nun stärker geworden und bekommen wieder Geld aus dem Ausland. Sie nutzen auch die Krise. Es gibt zum Beispiel zwischen Inguschetien und Tschetschenien Dörfer, die weder zu Inguschetien noch zu Tschetschenien gehören. Ich habe gesagt: „ Es gibt dort Banditen. Da ist das Nest. Aber man hat auf mich eine lange Zeit nicht gehört. Ich konnte jetzt mit dem Präsidenten von Inguschetien eine Einigung erzielen. Wir gingen in diese Dörfer und haben damit begonnen, die Banditen zu erledigen. Sie haben keine Vorräte und keine Munition mehr. Ein junger Mann kam gestern von der anderen Seite und erzählte, dass man dort kurz vor der Auflösung stehe. Ihre Feldkommandeuere behaupten, dass es bei Kadyrow keine Gnade mehr gibt, keine Amnestie, dass er sie alle bis zum letzten Mann liquidieren will.

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Junus-Bek Jewkurow ist wieder fit. Es ist sein erstes Interview nach dem Krankenhausaufenthalt infolge des Anschlages auf ihn. Das Interview wurde von Sergej Dorenko, dem Chefredakteur des Radiosenders Rusnovosti, gemacht. Jewkurovs Sicht auf die heutige Situation im Kaukasus ist die eines Menschen, der im inneren Kreise des Prozesses steht. Dieses Interview ist kein sauber gemachtes PR-Stück des Präsidenten von Inguschetien, sondern ein offenes Gespräch. Wer sich für die Lage im Nordkaukasus ernsthaft interessiert, wird durch die Aussagen von Jewkurow viel erfahren und verstehen. In dieser Übersetzung ist das Interview gekürzt. Man findet das Original auf der Internetseite http://www.rusnovosti.ru .

Darüber, wie es Jewkurow nach dem Anschlag geht und ob die Köpfe rollen werden.

Dorenko: Ich schlage Ihnen ein Spiel vor. Nehmen wir an, ich bin Ihr Stabschef. Wir gehen jetzt nach Inguschetien zurück. Wie sehen unsere nächsten Schritte aus? Müssen die Köpfe rollen?

Jewkurow: Also die Köpfe. Als erstes: Denjenigen, die es verdient haben, hat man innerhalb von 3-4 Wochen nach dem Anschlag die Köpfe abgerissen. Die Auftraggeber, die Anführer sind schwer zu fassen. Aber wir kriegen sie noch. Da wird es keine Verjährung geben. Und die Bande, die es gemacht hat, wurde bereits liquidiert.
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Die Reaktionen auf die Nachricht über die Ermordung der tschetschenischen Menschenrechtlerin hören sich wie ein Echo des kommenden Krieges im Kaukasus an. Die Propagandaschlacht ist im vollen Gange, sogar weltweit. Doch entsprechend den Regeln des modernen asymmetrischen Konfliktes bleiben die wahren Ziele und die echten Gegner im Dunkeln. Was an die Oberfläche kommt und sich zeigt, erzeugt mehr Fragen und gibt keine Antworten.

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Die Presse des Westens kennt einen Feind – Ramzan Kadyrow. In Zeiten, wenn Ereignisse zu medialen Spektakeln stilisiert werden, ist er die perfekte Figur für eine Darstellung, die man als -die Schöne und das Biest – bezeichnen kann. Eine Vorstellung, in der es eine schöne, mutige Frau gibt, die für die Menschenrechte kämpft und auf der anderen Seite einen bärtigen Barbaren, das Sinnbild der männlichen Gewalt, Herr über die gewaltbringenden Männerbanden, ein orientalischer Fürst mit einer goldenen Pistole. Ein perfekter Gegensatz für primitive und flache Bilder der Massenpropaganda.

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(Deutsche Übersetzung des öffentlichen Aufrufs russischer Zivilgesellschaftler)Am 15.Juli wurde die Menschenrechtlerin Natalia Estemirowa ermordet. Eine Gerechte starb, die ihr Leben dem Schutz der Menschenrechte, Ermittlungen von Verbrechen und Entführungen von Menschen gewidmet hat. Sie bekam mehrmals Drohungen, aber sie hörte mit ihrer aktiven Tätigkeit nicht auf. Ihre nächsten Freunde und Mitstreiter waren die emorderteten Menschenrechtler – die Journalistin Anna Politkowskaja und der Rechtsanwalt Stanislaw Markelow.Wir drücken ihrer Tochter, Verwandten, Freunden und Kollegen, Mitarbeitern der Gesellschaft „Memorial“ unser Beileid aus.

Der Meuchelmord geschah völlig offen, herausfordernd, mitten am Tag: entführt im Zentrum von Grozny; verschleppt nach Inguschetien und erschossen; den Körper warf man auf die Straße.

Genauso demonstrativ waren die anderen Morde an Menschenrechtlern, die sich bemühten, Verbrechen der Sicherheitsdienste in Tschetschenien und in den anderen Republiken im Nordkaukasus aufzuklären.  Den Rest des Beitrags lesen »

Natalia Estemirowa, Mitarbeiterin der Menschenrechtsorganisation „Memorial“, war am Mittwochmorgen in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny entführt worden. Gegen Abend wurde ihre Leiche in der Nachbarrepublik Inguschetien mit tödlichen Schusswunden am Kopf und an der Brust entdeckt.


Es ist kein Zufall, dass Natalia Estemirowa ein Tag vor dem Deutschlandbesuch von Dmitrij Medwedew ermordet wurde. Ziel ist, das Treffen zwischen Medwedew und Merkel in ein negatives Licht zu bringen.

Anbei die Übersetzung des Gespräches mit dem Radiosender Echo Moskaus, das am 19.04.2009 gemacht wurde. Es ist wahrscheinlich das letzte Interview mit Natalia Estemirowa.



Estemirowa: Guten Abend,

Echo Moskaus: Meine erste Frage, da Sie sich in Grozny befinden: Wie wurde das Ende des Antiterrorregimes in Tschetschenien empfunden? Es gab Verlautbarungen, dass es für Tschetschenien ein historischer Tag sei, Verlautbarungen von Offiziellen. Gab es Festlichkeiten, wie war es in Tschetschenien?

Estemirowa: Man hat das Zentrum der Stadt abgesperrt. Es gab wahrscheinlich ein Konzert. Aber es wurde insgesamt von den Menschen nicht als ein Feiertag empfunden. Ich erinnere mich an das Jahr 1995, an den Juni, als die Nachricht vom Ende des Krieges kam. Ich war an dem Tag auf dem Markt und es war eine fantastische Freude da. Und heute, wie es mir scheint, war es kein besonderer Tag.

Echo Moskaus: Es war kein besonderer Tag, weil die Mehrheit der Einwohner Tschetscheniens nicht daran glaubt, dass mit dem Ende des Antiterrorregimes sich etwas ändern wird? Oder haben die Menschen das Gefühl, dass dieses Regime, schon lange davor, de facto, aufgehoben wurde?

Estemerowa: Für viele ist das wirklich der Fall. Denn immer wieder wundern sich die Journalisten, die zu uns kommen – wie oft man die Antiterroroperation, ihre erste Stufe, dann die zweite, die dritte und so weiter schon beendet hat . Viele wussten nicht und die Bevölkerung wusste auch nicht, dass das Antiterrorregime faktisch noch in Kraft ist.

Echo Moskaus: Wir wollen jetzt versuchen, etwas in die Zukunft zu schauen, darüber zu sprechen, welche Bedeutung dieses Ereignis für die Tschetschenische Republik hat. Natalia, Sie befinden sich in Groznyi und sind in der Lage, Entwicklungen zu beobachten, die in Tschetschenien stattfinden. Was meinen Sie, was wird sich damit positiv ändern? Wie wird sich Tschetschenien entwickeln? Ist es wirklich war, wie manche Journalisten behaupten, dass Tschetschenien sich von Russland entfernt? Den Rest des Beitrags lesen »

Am 22.Juni 2009 steuerte ein Selbstmordattentäter sein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in die Wagenkolonne des Präsidenten der Republik Inguschetien Junus-Bek Ewkurow. Wie schon so oft im Kaukasus rettete ein gepanzerter Mercedes das Leben eines Präsidenten. Der schwer verletzte Ewkurow wurde mit einer Sondermaschine ins Krankenhaus nach Moskau geflogen und dort operiert. Der ebenfalls schwer verwundete Fahrer des Präsidenten erlag seinen Verletzungen einige Tage später im Krankenhaus.

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Es war ein Anschlag auf den Hoffnungsträger Moskaus, eine Tat auf höchstem Niveau terroristischer Arbeit. Der Geheimdienstexperte Leonid Mletschin beschreibt den Ablauf: Den Rest des Beitrags lesen »

Im Zentrum von Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan, gegenüber dem Innenministerium der Republik, steht ein Denkmal. Dargestellt wird ein Milizionär, der zum Gedenken an die gefallenen Kollegen eine Verbeugung macht. In seiner Hand hält er ein Schwert.

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Die dagestanische Miliz befindet sich schon seit mehr als zehn Jahren in einem Krieg. Und sie hat in diesen Tagen ihren General verloren. Der Innenminister Generalleutnant Adilgirej Magomedtagirow wurde am 5. Juni 2009 beim Verlassen einer Hochzeitsfeier in der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala von einem Scharfschützen getötet. Es war die Hochzeitsfeier der Tochter des Leiters der dagestanischen Steuerfahndung Oberst Magomedov auf der der Innenminister als Gast anwesend war. Nach dem ersten Schuss versuchten die Leibwächter und Freunde des Generals, ihn aus der Schusslinie in Deckung zu bringen. Dabei wurde der Leiter des Versorgungsdienstes des Innenministeriums ebenfalls tödlich getroffen. Der Gastgeber Oberst Magomedov und mehrere Leibwächter wurden verwundet. Die Kugel des Scharfschützen traf den Innenminister direkt ins Herz.

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Afghanistan nimmt wieder einen wichtigen Platz in der außenpolitischen Tagesordnung Moskaus ein. In diesem Jahr wird das 90-jährige Jubiläum diplomatischer Beziehungen zwischen Kabul und Moskau gefeiert. Afghanistan gehört zu dem Topthema des russisch-amerikanischen Dialogs, welcher in Folge des Regierungswechsels in den USA neu gestartet wurde. Ende März fand unter der Ägide der „Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit“ die internationale Afghanistan-Konferenz in Moskau statt. Und in der letzten Woche besuchte eine zahlreiche afghanische Delegation die russische Hauptstadt, die durch den afghanischen Vize-Präsidenten Karim Khalili angeführt wurde, um an dem russländisch-afghanischen Forum teilzunehmen. Die russische Seite wurde bei diesem Forum unter anderem durch den Chef des russischen Sicherheitsrates Nikolaj Patruschew, den stellvertretenden Premierminister Igor Setschin und den Chef der russischen Drogenfahndung (FSKN) Viktor Iwanov vertreten.

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  • Keine
  • peacock: Der Film ist ist wenigstens nicht so blöde wie Rammbock 1,2,3,4, viele. Wer genaue Geschichtsdarstellung sucht, ist bei einem Spielfilm immer falsch.
  • gregorhecker: Es gibt eine Behauptung, dass das Bild nicht 1942, sondern etwa 1939 während einer Übung gemacht wurde. Das wird in der russischen Wikipedia erwähn
  • Horst Heuer: Wie ist die Behauptung gemeint,das es sich bei dem Bild " Kombat " von Max Alpers um eine Fälschung handeln kann? Ich habe Erkenntnisse, das es sich

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