über die Grenze

Archive for August 2009


Junus-Bek Jewkurow ist wieder fit. Es ist sein erstes Interview nach dem Krankenhausaufenthalt infolge des Anschlages auf ihn. Das Interview wurde von Sergej Dorenko, dem Chefredakteur des Radiosenders Rusnovosti, gemacht. Jewkurovs Sicht auf die heutige Situation im Kaukasus ist die eines Menschen, der im inneren Kreise des Prozesses steht. Dieses Interview ist kein sauber gemachtes PR-Stück des Präsidenten von Inguschetien, sondern ein offenes Gespräch. Wer sich für die Lage im Nordkaukasus ernsthaft interessiert, wird durch die Aussagen von Jewkurow viel erfahren und verstehen. In dieser Übersetzung ist das Interview gekürzt. Man findet das Original auf der Internetseite http://www.rusnovosti.ru .

Darüber, wie es Jewkurow nach dem Anschlag geht und ob die Köpfe rollen werden.

Dorenko: Ich schlage Ihnen ein Spiel vor. Nehmen wir an, ich bin Ihr Stabschef. Wir gehen jetzt nach Inguschetien zurück. Wie sehen unsere nächsten Schritte aus? Müssen die Köpfe rollen?

Jewkurow: Also die Köpfe. Als erstes: Denjenigen, die es verdient haben, hat man innerhalb von 3-4 Wochen nach dem Anschlag die Köpfe abgerissen. Die Auftraggeber, die Anführer sind schwer zu fassen. Aber wir kriegen sie noch. Da wird es keine Verjährung geben. Und die Bande, die es gemacht hat, wurde bereits liquidiert.
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Als vor zehn Jahren, im August 1999, Boris Jelzin einen neuen Ministerpräsidenten vorgestellt hat, dachte wahrscheinlich der Großteil des russischen Volkes, dass der „Alte“ wieder einen seiner Anfälle geistiger Schwäche hatte. Monate später sah man es schon anders. Russland entdeckte einen neuen nationalen Helden – Wladimir Putin.  

Putin ist eine mythische Figur. Ein Fall, bei dem es eine saubere Trennung zwischen dem realen Politiker und seinem medialen Bild gibt.

In Deutschland verdeutlicht die Bejahung durch Gerhard Schröder der Frage, ob Putin ein lupenreiner Demokrat sei, am besten diese Trennung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Schröders Wissen über die realen russischen Verhältnisse wird in der medialen Präsentation transformiert, so dass die Aussage „lupenreiner Demokrat“ einen sarkastisch-spottenden Ton hat. Denn in der medialen Präsentation Deutschlands ist Putin ein autoritärer Herrscher, gar ein Diktator.

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Als Michail Saakaschwili georgischer Präsident wurde, konnte man einige Zeit später intuitiv ahnen, dass das Unmögliche – ein russisch-georgischer Krieg – möglich wird. Es lag wohl an der Ähnlichkeit mit dem ersten tschetschenischen Präsidenten Dschohar Dudajew, an der Ähnlichkeit ihrer Rhetorik und Aktion – Aufrüstung und Vorbereitung zu einem Krieg, in Verbindung mit der flachen Idee, dass, wenn man die Russen los wird, man gleich wie im Westen leben würde, denn man ist ja was Besonderes. 

Zum Glück für die Georgier sind sie keine Tschetschenen und waren vor einem Jahr nicht bereit, im Namen der Idee der Eroberung verlorener Gebiete, einen kollektiven Selbstmord zu begehen. Auch die georgische Armee hatte alle Vorzüge der Demokratisierung und der Westenisierung gezeigt. Als klar wurde, dass die Russen ernsthaft kämpfen werden, löste sie sich beim Rückzug auf. Auf den totalen Krieg für den Führer hatte man keine Lust.
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  • Keine
  • peacock: Der Film ist ist wenigstens nicht so blöde wie Rammbock 1,2,3,4, viele. Wer genaue Geschichtsdarstellung sucht, ist bei einem Spielfilm immer falsch.
  • gregorhecker: Es gibt eine Behauptung, dass das Bild nicht 1942, sondern etwa 1939 während einer Übung gemacht wurde. Das wird in der russischen Wikipedia erwähn
  • Horst Heuer: Wie ist die Behauptung gemeint,das es sich bei dem Bild " Kombat " von Max Alpers um eine Fälschung handeln kann? Ich habe Erkenntnisse, das es sich

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